Historie Hof Lübbe und Verein
Walter und Gertrud Lübbe – Besitzer des Hofes – bewirtschaften diesen bis in die 1980er Jahre hinein.
Im Tausch gegen ein Dittmer-Haus am Bauhof geht der Hof Lübbe 1987 in den Besitz der Gemeinde über.
Im August 1988 wird eine Arbeitsgruppe benannt, die sich mit einer möglichen Restaurierung und Nutzung befassen soll. Verschiedene Architekten werden beauftragt nach Verwendungsmöglichkeit und deren Realisierung zu suchen. Auch die Bürger werden aufgefordert, Vorschläge zu machen.
Der Architekt Gelhaar aus Kaltenkirchen bekommt den Auftrag für die Planung und Sanierung des Hauses.
Im Februar 1991 rechnet man mit 3,5 Millionen DM Sanierungskosten und jährlichen Unterhaltungskosten von 100.000,00 DM sowie Zinsen und Tilgung von 160.000,00 DM. Von daher hält man das ehrgeizige Projekt für nicht bezahlbar. Zuschüsse sind nicht zu erwarten. Das „Aus“ für den Hof Lübbe?
Anfang Juli 1992, fast 10 Jahre nach dem Erwerb des Hofes, wird mit den Bauarbeiten begonnen. Mit Hilfe des Arbeitsamtes können fünf ABM-Kräfte eingestellt werden. Das Fachwerk wird freigelegt und die Fundamente erneuert.
Im Oktober 1993 kann man schon eine Vorstellung davon bekommen, welches Schmuckstück die Gemeinde Boostedt eines Tages besitzen wird.
Bis zum Winter soll das Fachwerk und das Reetdach fertig sein.
Die Sanierungsarbeiten schreiten sichtlich voran. Im Dezember 1995 wird eine Arbeitsgruppe aus interessierten Bürgern gegründet, die sich über die Nutzung des „Dorfgemeinschaftshauses“ Gedanken macht. Der Bürgermeister hofft, dass die Einweihung Mitte 1997 stattfinden kann und dass sich bis dahin ein Kulturverein gegründet hat.
Im April 1996 findet die erste Zusammenkunft von 25 Bürgerinnen und Bürgern statt. Erste Anregungen werden ausgetauscht und es wird erwogen, einen Kultur- und Förderverein Hof Lübbe zu gründen.
Am 15. Juni 1996 ist es dann soweit: Der Boostedter Kultur- und Förderverein Hof Lübbe e.V. wird gegründet und der erste Vorstand gewählt:
- Vorsitzender: Sigfried Steffensen
- Stellvertreterin: Ursula-Charlotte Bartling
- Kassenwartin: Irmgard Reichardt
- Schriftführer: Michael Baum
- Beisitzer: Wolfram Schäfer, Viola Schnee, Thomas Schnell-Burian
- beratender Beisitzer: Rüdiger Steffensen (der damalige Bürgermeister)
Die Gemeindeverwaltung sammelt weiterhin Vorschläge für die Nutzung des Hofes, die mit dem neuen Vorstand diskutiert wird. Altbürgermeister Sigfried Steffensen weist darauf hin, dass der „Hof Lübbe“ eine Begegnungsstätte für alle Boostedter werden muss. Der Mitgliedsbeitrag wird auf 24,00 DM (später 12 €) festgelegt, der in der Folge 26 Jahre stabil geblieben ist.
Im April 1997 findet dann die erste Mitgliederversammlung statt. Der Vorsitzende Sigfried Steffensen berichtet über fast ein Jahr Planung. In den ersten Vorstandssitzungen wird ein Rahmen abgesteckt, wie und in welchem Umfang der Förderverein das Haus mit Leben erfüllen kann.
Frau Reichardt legt den ersten Kassenbericht vor. Um eine Kassenprüfung durchzuführen, musste erst einmal ein Kassenjournal gekauft werden, außerdem Büromaterial, um den Prüfern die Zahlen auf Papier vorlegen zu können. Bisher gab es nur ein Bankkonto. Der Kulturverein hat bereits 67 Mitglieder.
Die Einweihung findet mit einem Festwochenende vom 22. – 24.8.1997 statt.
Mit der ersten Kulturveranstaltung am 13.9.1997 „Strings and Voices“ und dem ersten Jugendtreff von Viola Schnee am 24.9.1997 geht es los.
Mit drei weiteren Veranstaltungen:
- 2.10.1997 Troika – Lieder aus Russland
- 7.11.1997 Klaus Reumann – fidel un nörgelig
- 27.11.1997 Bücherherbst – Barbara Matthée, Claudia Toppe
wird das erste Veranstaltungsjahr 1997 abgeschlossen. Der Grundstein für die Erfolgsgeschichte des Kultur- und Fördervereins ist gelegt.
Von 1998 bis heute finden 12–13 Veranstaltungen jährlich statt. Das Ziel ist es, von Anfang an, viele verschiedene Veranstaltungen anzubieten, um dem unterschiedlichen Geschmack der Bürger gerecht zu werden. Es wird Kindertheater, Klassik, Lesungen, Jazz, Blues, Plattdeutsch, Büchervorstellungen und vieles mehr angeboten. Die Veranstaltungen sind stets gut besucht und vielfach ausverkauft.
Die Anschaffung einer Beschallungsanlage im Jahr 2010 wird mit 2/3 der Kosten von der Gemeinde Boostedt bezuschusst.
Die Qualität unserer Künstler und auch deren Ansprüche wird von Jahr zu Jahr immer höher. Es wird daher im Jahr 2014 eine Beleuchtungsanlage angeschafft, die den Wünschen der Künstler gerecht wird. Die Anlage kann aus eigenen Mitteln finanziert werden.